Bilder und Gedanken - Erika Steinbeck
Gemalte Gedanken
Wüste
hört sich wüst an.
Die Wüste -
ist ganz anders.
Manchmal braucht man sie.
Ich kann mich erholen von dem "zuviel" und "was möchtest du noch alles"
Manchmal gerät man hinein wider Willen. In die Wüste.
Das kann das Leben kosten.
Hat man sie überwunden, dann kann das Leben erst recht beginnen.
Die Wüste reduziert auf das notwendigste.
Heilsam, oder?
Wüste kann überall sein.
Du kannst auch an der Überfülle verhungern.
Wüste kann man eigentlich nur erleben.
Eine gemalte Wüste ist total ungefährlich und nicht sehr wirkungsvoll.
Der Betrachter sitzt im Grünen oder im Sessel.
Wüste.
Ja. Immer mal wieder.
Man kann sie nicht malen, die Wüste. Eigentlich.
Denn beim Malen erdrückt mich nicht die Hitze.
Beim Malen werden mir die Knie nicht weich.
Beim Malen steht ein Glas Wasser neben mir.
Beim Malen - kann ich jederzeit aussteigen aus dem Bild...
Man ersehnt sie. Man durchwandert sie. Durchleidet sie.
Man scheut vor den Wüstenzeiten zurück.
Man wird in sie hinein gestoßen.
Man stirbt in ihnen und wird neu geboren.
Man lernt in ihnen das Trinken vom lebendigen Wasser.

Im Licht
bleibt
nichts verborgen
Stehst du ganz alleine da
ohne Konkurrenz
ohne Stütze
ohne Vertrautes
ohne Gegenwehr...
Stehst du alleine da im Licht
dem Licht ausgesetzt
und vom Licht ergriffen...
Dann bleibt da nichts verborgen an dir in dir.
Auch nicht die Gnade,
die dich umhüllt,
die dich verwandelt.
Sie bleibt nicht verborgen